Chemikalie im
Billig-Mineralwasser: Deutsche
Umwelthilfe warnt vor Wasser aus Kunststoff-Einwegflaschen:
Mineralwässer in Plastikeinwegflaschen enthalten
besorgniserregende Mengen an Acetaldehyd
Ungewöhnlich hohe Verunreinigungen der Chemikalie Acetaldehyd
beeinträchtigen Mineralwässer in
Kunststoff-Einwegflaschen,
wie eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest belegt.
Insbesondere in den billigen Mineralwässern der Discounter wie
Lidl und Aldi wurden die Lebensmittelchemiker fündig: Die
Discount-Wässer werden in 1,5 Liter-PET-Flaschen vertrieben,
die
aus minderwertigem Kunststoff hergestellt werden. Aus dem PET-Material
entweichen beträchtliche Mengen Acetaldehyd und verunreinigen
das
Wasser mit einem chemischen Geschmack.
"PET-Einwegflaschen sind eine Pest. Mit ihrer Herstellung werden
wertvolle Rohstoffe zum einmaligen Gebrauch verschwendet, die
Produktion und Entsorgung belasten erheblich die Umwelt, die CO2-Bilanz
ist gegenüber Mehrweg verheerend und nun stellt sich auch noch
heraus, dass der Verbraucher ein mit unerwünschten Chemikalien
angereichertes Produkt in den PET-Flaschen angedreht bekommt", sagte
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der
Deutschen
Umwelthilfe e. V. (DUH), zu den Ergebnissen der Untersuchung.
Die Stiftung Warentest hat 30 Mineralwässer in PET-Einweg und
Mehrweg-Flaschen getestet (test 8/2008) und wurde schnell
fündig.
In zehn PET-Einwegflaschen von Lidl, Aldi und Co. fanden die Analytiker
große Mengen an Acetaldehyd. Acetaldehyd verdirbt bei
geschmackssensiblen Produkten wie Mineralwasser schon in sehr kleinen
Mengen (20 Mikrogramm pro Liter) den Geschmack, weshalb eine
Geschmacks- oder Geruchsveränderung von Getränken in
PET-Flaschen verboten ist. Die Hersteller sind nach geltenden
Richtlinien daher dazu verpflichtet, den Übergang der
Chemikalie
Acetaldehyd aus der Verpackung in ein Getränk zu verhindern.
Das jedoch ist teuer - und für die Discounter und
Lebensmittel-Billig-Händler offensichtlich zu teuer. Sie
verkaufen
1,5-Liter Wasser in der PET-Einwegflasche für 19 Cent.
Sogenannte
Acetaldehyd-Blocker, die bei der PET-Herstellung beigemischt werden,
könnten verhindern, dass die flüchtige Verbindung
Acetaldehyd
aus dem Kunststoff entweicht. Wasser in PET-Mehrwegflaschen, die bis zu
20 Mal wiederbefüllt werden, werden grundsätzlich mit
Kunststoff-Blockern vor dem chemischen Geschmack geschützt.
Noch
besser schützt nach Ansicht der DUH die
Glas-Mehrwegflasche
das Getränk vor Verunreinigungen "Die Geiz-Mentalität
bei den
Discountern kennt keine Grenzen. Um Kampfpreise durchzusetzen,
verwenden sie minderwertigen Kunststoff und der Verbraucher
erhält
ein unangenehm chemisch schmeckendes Plastikwasser. Wir fordern den
Handel auf, den Verkauf dieser belasteten Wässer sofort
einzustellen und den Verbrauchern zukünftig sauberes Wasser
aus
Mehrwegflaschen zu verkaufen", sagte Resch.
Die DUH fordert die Verbraucher dazu auf, aus Umwelt- aber auch aus
vorsorgenden Gesundheitsgründen ausschließlich
Mineralwasser
in Mehrwegflaschen zu kaufen. Dabei ist Glas-Mehrweg noch besser als
PET-Mehrweg: Glas ist als Verpackungsmaterial absolut geschmacksneutral
und geht keinerlei Wechselwirkung mit dem Füllgut ein.
Quelle: http://www.chemie.de/news/d/85245/
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